Lichtdurchgang (tL)

Der Lichtdurchgang, auch Lichtdurchlässigkeit genannt und mit tL abgekürzt, ist ein entscheidender Wert für die Qualität einer Verglasung. Er ist identisch mit der Bezeichnung Lichttransmission (LT) und beschreibt präzise, welcher Anteil des sichtbaren Lichts (im Wellenlängenbereich von 380 – 780 nm) durch eine Glasfläche hindurchtritt und im Innenraum ankommt. Dieser Wert wird in Prozent ausgedrückt – wobei 100 % theoretisch perfekte Lichtdurchlässigkeit bedeuten würde und 0 % absolute Undurchlässigkeit.

In der Praxis liegt der tL-Wert moderner Verglasungen meist zwischen 50 % und 85 %. Bei einfachem Klarglas können bis zu 90 % erreicht werden, während spezialbeschichtete Sonnenschutzgläser oft nur 40-60 % des Lichts durchlassen. Diese Unterschiede sind keineswegs zu vernachlässigen, denn sie beeinflussen direkt unsere Wohnqualität und unser Wohlbefinden.

Ein hoher Lichttransmissionsgrad bietet zahlreiche Vorteile. Großzügiger Tageslichteinfall schafft nicht nur angenehm helle Räume, sondern reduziert auch den Energiebedarf für künstliche Beleuchtung erheblich. Gleichzeitig müssen wir berücksichtigen, dass mit steigendem tL-Wert auch mehr Sonnenenergie, also mehr Wärme in den Raum gelangt. Bei der Glasauswahl gilt es daher, einen optimalen Kompromiss zwischen Lichtdurchlass und thermischen Eigenschaften zu finden.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Lichttransmissionsgrad: Die Glasdicke spielt eine wesentliche Rolle – je dicker das Glas, desto weniger Licht wird durchgelassen. Auch Beschichtungen zur Wärmeisolierung oder zum Sonnenschutz verringern den tL-Wert. Nicht zuletzt wirken sich auch die Oberflächenstruktur und eventuelle Einfärbungen aus. Satiniertes oder strukturiertes Ornamentglas beispielsweise streut das einfallende Licht und verändert damit die Lichtqualität im Raum, auch wenn die reine Lichtmenge ähnlich bleibt.

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