Verbundsicherheitsglas
Zurück zum GlossarVerbundsicherheitsglas, kurz VSG, zählt zu den wichtigsten Sicherheitsgläsern im modernen Bauwesen und der Fahrzeugindustrie. Es besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die durch eine oder mehrere elastische, reißfeste Kunststofffolien dauerhaft miteinander verbunden sind. Diese speziellen Folien, überwiegend aus Polyvinylbutyral (PVB), sorgen für die besonderen Sicherheitseigenschaften des Verbundglases.
Der Herstellungsprozess ist präzise durchdacht: Die Glasscheiben werden mit den Zwischenfolien im Sandwich-Verfahren unter Druck und Hitze zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen. Diese besondere Konstruktion verleiht dem Verbundsicherheitsglas sein charakteristisches Bruchverhalten – bei Beschädigung zersplittert das Glas zwar, doch die Bruchstücke haften fest an der Folie und fallen nicht heraus. Dadurch wird nicht nur das Verletzungsrisiko durch umherfliegende Splitter minimiert, sondern die gesamte Verglasung behält auch ihre Resttragfähigkeit.
Das Einsatzspektrum von VSG ist beeindruckend vielfältig. Wir finden es in Überkopfverglasungen wie Glasdächern und Vordächern, bei absturzsichernden Verglasungen wie Brüstungen und Geländern sowie in Bereichen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf wie Schulen und Kindergärten. Im Alltag begegnet es uns als Windschutzscheibe in Fahrzeugen oder als Einbruchschutz bei Fenstern und Türen.
Die Kennzeichnung von VSG erfolgt durch Zahlenkombinationen wie „33.1“ oder „44.2“. Dabei geben die ersten beiden Ziffern die Dicke der Glasscheiben in Millimetern an, während die letzte Ziffer die Anzahl der Folienlagen bezeichnet. So steht eine „1“ für eine 0,38 mm starke Folie, eine „2“ entsprechend für 0,76 mm. Neben dem hervorragenden Splitterschutz bietet VSG übrigens auch verbesserte Schalldämmung – ein willkommener Nebeneffekt dieser durchdachten Sicherheitstechnologie.