Gesamtenergiedurchgang (g)

2 Min. Lesezeit
Aktualisiert am 04.06.2025
31 Aufrufe
Zurück zum Glossar

Der Gesamtenergiedurchgang, auch als g-Wert oder Gesamtenergiedurchlassgrad bezeichnet, ist eine entscheidende Kennzahl für die energetische Bewertung von Verglasungen. Er beschreibt präzise, welcher Anteil der auftreffenden Sonnenenergie durch das Fenster in den Innenraum gelangt. Dies wird als dimensionslose Zahl zwischen 0 und 1 oder als Prozentwert angegeben.

Was viele nicht wissen: Der g-Wert setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen aus der direkt durchgelassenen Sonnenstrahlung und zum anderen aus der sekundären Wärmeabgabe. Letztere entsteht, wenn das Glas Sonnenenergie absorbiert, sich erwärmt und diese Wärme anschließend nach innen abstrahlt. Bei einer Einfachverglasung gelangen etwa 85 % der Sonnenenergie in den Raum, während moderne Dreifachverglasungen je nach Ausführung nur noch 38-55 % durchlassen.

In der Praxis hat der g-Wert erheblichen Einfluss auf den Wohnkomfort und die Energieeffizienz eines Gebäudes. Im Winter kann ein höherer g-Wert zur passiven Solarenergienutzung beitragen und Heizkosten senken. Im Sommer hingegen kann dieselbe Eigenschaft zu unerwünschter Überhitzung führen. Hier kommen spezielle Sonnenschutzgläser mit niedrigem g-Wert von 25-50 % zum Einsatz, die die Raumtemperatur auch bei starker Sonneneinstrahlung angenehm halten.

Nicht zu verwechseln ist der g-Wert mit dem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient). Während der g-Wert den Energieeintrag von außen nach innen beschreibt, gibt der U-Wert an, wie viel Wärmeenergie von innen nach außen verloren geht. Für energieeffizientes Bauen ist die richtige Balance beider Werte entscheidend – je nach Himmelsrichtung, Raumnutzung und Klimazone können unterschiedliche Verglasungen mit optimierten g-Werten die beste Lösung darstellen.

Nach oben