Opalglas gehört zu den faszinierendsten Glasarten, die wir in unserem Alltag begegnen. Seine charakteristische milchig-weiße bis strahlend weiße Erscheinung verleiht ihm eine besondere Ästhetik, die in verschiedensten Anwendungsbereichen geschätzt wird. Anders als bei der Opal-Laminierung mit einer blickdichten Folie zwischen zwei Glasscheiben, entsteht beim echten Opalglas die Trübung durch einen speziellen Herstellungsprozess. Hier werden der Glasschmelze die Trübungsmittel wie Kryolith oder Natriumfluorid beigefügt.
Diese feinen Partikel bleiben im erstarrten Glas eingebettet und sorgen für die einzigartige Lichtstreuung, die Opalglas auszeichnet. Anders als transparentes Glas lässt Opalglas zwar Licht durch, verhindert jedoch den direkten Durchblick. Diese Eigenschaft macht es besonders wertvoll für Beleuchtungskörper, da es für eine angenehm diffuse, blendfreie Lichtverteilung sorgt, die sowohl funktional als auch atmosphärisch überzeugt.
Neben seinen ästhetischen Qualitäten punktet Opalglas auch mit bemerkenswerten technischen Eigenschaften. Es weist eine höhere Festigkeit auf als herkömmliches Glas und zeigt sich widerstandsfähiger gegenüber mechanischen Einwirkungen und Temperaturschwankungen. Die porenfreie Oberfläche lässt sich mühelos reinigen und bietet Schmutz keine Angriffsfläche – ein Vorteil, der besonders in Küche und Bad geschätzt wird.
Im Unterschied zum häufig verwechselten Milchglas, dessen mattierte Optik durch nachträgliche Oberflächenbehandlung wie Ätzen oder Sandstrahlen entsteht, wird die Opazität bei Opalglas bereits während der Herstellung im Material selbst erzeugt. Dies verleiht ihm eine gleichmäßigere Lichtdiffusion und eine höhere Lebensdauer der optischen Eigenschaften. Opalglas und auch Milchglas kommen in Gebäuden nur bei künstlerisch gestalteten Fenster- und Türfüllungen zum Einsatz.