Die warme Kante bezeichnet den wärmetechnisch optimierten Randverbund bei Mehrscheiben-Isolierglas. Dabei handelt es sich um den Abstandhalter zwischen den Glasscheiben, der aus Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit besteht – etwa Kunststoff, Edelstahl oder spezielle Schäume. Diese bewährte Technologie hat die herkömmlichen Aluminium-Abstandhalter weitgehend abgelöst, die als gute Wärmeleiter unerwünschte Wärmebrücken verursachen.
Funktionsweise und Aufgaben
Der Abstandhalter erfüllt mehrere wichtige Aufgaben: Er hält die Glasscheiben im korrekten Abstand zueinander und dichtet den Scheibenzwischenraum zuverlässig ab, damit das Füllgas wie Argon nicht entweichen kann. Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Materialien wird der Wärmeverlust am Glasrand erheblich reduziert. Die Innenseite der Scheibe kühlt dadurch weniger stark ab, was das Risiko von Kondenswasserbildung und Schimmel deutlich minimiert.
Vorteile für Energieeffizienz und Komfort
Die warme Kante verbessert die Wärmedämmung im kritischen Randbereich spürbar und eliminiert Wärmebrücken. Der Heizenergiebedarf sinkt dadurch merklich, was sich in reduzierten Energiekosten niederschlägt. Der Wärmedurchgangskoeffizient eines Fensters kann durch diese Technologie um etwa 0,1 W/(m²K) verbessert werden. Zusätzlich steigt der Wohnkomfort durch gleichmäßigere Oberflächentemperaturen und die Vermeidung von Zuglufterscheinungen.
Systeme und technische Standards
Verfügbar sind starre Abstandhalter aus Kunststoff oder Edelstahl sowie flexible Varianten aus Silikonschaum oder Polyisobutylen. Die Dämmwirkung wird durch den linearen Wärmedurchgangskoeffizienten (Psi-Wert) bewertet – je niedriger dieser Wert, desto besser die Isolierleistung. Hochwertige Systeme erreichen heute Psi-Werte unter 0,04 W/(mK). Bei modernen Wärmeschutzverglasungen ist die warme Kante inzwischen Standard und trägt wesentlich zur Energieeffizienz bei.