Begehbares Glas

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Aktualisiert am 29.04.2025
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Begehbares Glas ist eine spezielle Glaskonstruktion, die dafür konzipiert wurde, erheblichen Gewichtsbelastungen standzuhalten und sicheres Begehen zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um Verbundsicherheitsglas (VSG) mit besonderer Dicke und Zusammensetzung, das typischerweise als Bodenbelag oder Treppenstufe und zunehmend beim Flachdachfenster / Oberlicht zum Einsatz kommt.

Die Basis für begehbares Glas bildet mehrschichtiges VSG, bestehend aus drei Glasscheiben, die durch eine oder mehrere hoch belastbare Folien aus Polyvinylbutyral (PVB) oder Ethylen-Vinylacetat (EVA) miteinander verbunden sind. Je nach Anwendungsbereich variiert die Gesamtstärke zwischen 16 und 60 mm.

Die Oberflächenbehandlung spielt bei begehbarem Glas eine entscheidende Rolle für die Rutschsicherheit. Unterschiedliche Verfahren wie Sandstrahlen, Siebdruck mit rutschhemmenden Beschichtungen oder spezielles Strukturglas sorgen für die notwendige Trittsicherheit. Die Rutschsicherheitsklassen werden in R-Werten (R9 bis R13) angegeben, wobei höhere Werte eine bessere Rutschhemmung bedeuten.

Begehbares Glas muss besonderen Sicherheitsanforderungen nach DIN 18008-5 entsprechen und wird strengen Prüfverfahren unterzogen. Es muss sowohl punktuelle als auch flächige Belastungen aushalten können und ist durch seine Bruchsicherheit gekennzeichnet. Selbst bei Bruch einer Scheibe bleiben die Glasfragmente an der PVB-Folie haften und bieten so weiterhin Standsicherheit.

Bei der Planung von begehbaren Glasflächen ist eine fachgerechte Montage entscheidend. Die Lagerung muss auf allen Seiten erfolgen oder durch spezielle Punkthalterungen gesichert sein. Zudem ist eine regelmäßige Wartung und Prüfung auf Beschädigungen empfehlenswert, um die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten.

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