Rutschhemmung R10, R11, R12
Zurück zum GlossarRutschhemmung ist ein entscheidender Sicherheitsaspekt bei der Auswahl von Bodenbelägen, besonders in Bereichen, in denen Nässe oder andere rutschige Substanzen vorkommen können. Die Klassifizierungen R10, R11 und R12 bieten uns eine verlässliche Orientierung, wenn es um die Trittsicherheit von Fliesen und anderen Bodenbelägen geht.
Die Einteilung dieser Rutschhemmklassen basiert auf der deutschen Norm DIN 51130. Bei der Prüfung wird ein spezieller Versuchsaufbau verwendet: Eine Testperson betritt eine schräge Ebene, die mit dem zu prüfenden Bodenbelag ausgestattet ist. Der Neigungswinkel wird schrittweise erhöht, bis das sichere Begehen nicht mehr möglich ist. Dieser kritische Winkel bestimmt dann die R-Klasse.
Die Klasse R10 umfasst Beläge mit einem Neigungswinkel von 10° bis 19° und bietet eine normale Rutschhemmung. Diese Bodenbeläge sind ideal für Wohnbereiche wie Küchen und Badezimmer, aber auch für barrierefreie Eingänge oder Bereiche mit gelegentlicher Feuchtigkeit. Sie bieten einen guten Kompromiss zwischen Trittsicherheit und Reinigungsfreundlichkeit.
Bei R11-Belägen liegt der Neigungswinkel zwischen 19° und 27°, was eine erhöhte Rutschhemmung bedeutet. Diese Kategorie eignet sich hervorragend für gewerbliche Küchen, Labore oder öffentliche Schwimmbäder – also Bereiche, in denen regelmäßig mit Nässe oder rutschigen Substanzen zu rechnen ist.
Die höchste hier betrachtete Stufe R12 bietet mit einem Neigungswinkel von 27° bis 35° eine große Rutschhemmung. Diese Bodenbeläge kommen in Industriehallen, Großküchen oder in der Lebensmittelproduktion zum Einsatz, wo ständig mit Fett, Öl oder anderen rutschigen Stoffen gearbeitet wird.
Ein wichtiger Aspekt: Mit steigender Rutschhemmklasse wird die Oberfläche in der Regel rauer, was die Reinigung etwas aufwändiger gestalten kann. Dieser kleine Nachteil wird jedoch durch das deutliche Plus an Sicherheit mehr als ausgeglichen.